Elisabethkirche
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Es ist ein schöner Brauch, nach der Taufhandlung eine Taufkerze an der Osterkerze zu entzünden. Die Taufkerze drückt aus, dass Christus das Licht des Lebens für den Täufling sein möge. Wie das Licht der Kerze seine Umgebung erhellt, so soll Christus das Leben des Getauften erhellen und leiten.

Wenn die Kerze entzündet wird spricht der Pfarrer zum Täufling:
Christus spricht: "Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben."
Nimm hin diese brennende Kerze zum Zeichen, daß Christus das Licht deines Lebens ist.

Kreative Gestaltung der Taufkerze

Wir empfehlen Ihnen: Fragen Sie beispielsweise die Paten, ob sie nicht bereit sind, eine Taufkerze für ihr Patenkind ganz individuell zu gestalten.

  • Besorgen Sie eine größere dicke Kerze und Wachsblättchen und/oder einen Wachsstift.
  • Verzieren Sie die Kerze dann mit Figuren, Formen und Symbolen, die die Taufe darstellen (z.B. Wasserwellen, Taube -> Gabe des Heiligen Geistes, das Kreuz, das Christuszeichen, den Regenbogen, die Sonne, den Namen des Kindes, Tauftag, Taufspruch, etc.).

Sie können natürlich auch fertig gstaltete Taufkerzen im Handel erwerben.

 

Paten als "Lichtträger"

Im Taufgottesdienst kann einer der Paten dann auch die Taufkerze an der Osterkerze oder der Altarkerze entzündene. Er trägt dann - und das symbolisiert seine Aufgabe als Pate - das Christus-Licht und lässt es in das Leben seines Patenkindes hineinleuchten.

Die Taufkerze kann dann an den Jahrestagen der Taufe (auch z.B. am Geburtstag) wieder entzündet werden - etwa morgens beim Frühstück - und so an die Taufe erinnern. Sie kann damit helfen, dem Täufling den Sinn der Taufe nahezubringen.

 

 

 

Vom tiefen Sinn der Taufkerze

Das Licht einer einzigen Kerze genügt, um einen ganzen Raum hell zu machen. Das Licht eines einzigen Lebens genügt, um vielen Menschen Mut und Hoffnung zu schenken.

Die Taufkerze wird am Licht der Osterkerze angezündet. Diese hat zum ersten Mal in der Osternacht gebrannt, jener Nacht, in der die ganze Christenheit den Sieg des Lebens über den Tod feiert. Die lebensverneinenden Kräfte behalten nicht die Oberhand. Gottes Liebe ist stärker, sie schenkt das Leben neu, immer wieder.

 

Legende von einer (Tauf)Kerze

Eine alte Geschichte aus Äthiopien erzählt: Als der alte Vater auf dem Sterbebett lag, rief er seine drei Söhne und gab jedem einen Simoni, das ist ein kleines Geldstück, und sagte: „Mit diesem Simoni kauft soviel, wie ihr dafür bekommen könnt. Derjenige unter euch, der den Raum mit dem, was er gekauft hat, am meisten füllt, wird mein Erbe werden.“
Der erste Sohn ging nun hin und kaufte Stroh, um damit den Raum zu füllen, doch es reichte kaum, den Boden zu bedecken.
Der zweite besorgte für das Geld flaumige Federn und hoffte mit ihnen zum Ziel zu gelangen. „Sie sind leicht,“ dachte er, „und doch groß, vielleicht geht das.“ Aber auch die Federn, von dem einen Geldstück gekauft, vermochten den Raum nicht zu füllen.
Da kam der dritte Sohn. Er ging hin und kaufte von seinem Geldstück eine kleine Kerze, und als der Vater sie entzündete, geschah es: das ganze Haus war in warmes Licht getaucht. Der Raum war ausgefüllt. Bis in den letzten Winkel leuchtete der Schein des Lichtes. Wenn es vielleicht in manche Ecke auch nur schwach und flackernd hineinschien, aber da war jetzt keine Finsternis mehr, der nicht die Schwärze geraubt war, die nicht ihre Schrecken verloren hatte, die nicht durch dieses kleine schwache Licht ihrer letzte Dunkelheit verloren hatte- Und als das kleine Licht der Kerze so den ganzen Raum ausfüllte, da leuchtete auch noch einmal das Gesicht des sterbenden Vaters auf, und er bestimmte ihn zu seinem Erben.