Elisabethkirche
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Meditative Nacht der Lichter

Berichterstattung

„Laudate omnes gentes, laudate Dominum“ – „Lobt alle Völker, lobt den Herrn“. Mit diesem lobpreisenden Vers und mit meditativem wie besinnlichem Gesang ist die „Nacht der Lichter“ in der Elisabethkirche am Sonntag, 13. November, eingestimmt worden. Bei diesem Abendgebet zur Versöhnung mit Liedern aus Taizé waren viele Gläubige aus verschiedenen Marburger Gemeinden zusammengekommen, um gemeinsam zu singen, zu beten und sich Zeit für Stille zu nehmen.
Die „Nacht der Lichter“, die in dieser Form derzeit in vielen Gemeinden Europas stattfindet, dient zudem als Vorbereitung auf das 45. Europäische Jugendtreffen von Taizé zum Jahreswechsel in Rostock an der Ostsee und Umgebung (28.12.2022 bis 01.01.2023). Denn sie bildet eine Station auf dem „Pilgerweg des Vertrauens auf der Erde“.  
Dem ökumenischen Gedanken der Brüdergemeinschaft in Taizé/Frankreich folgend hatten Mitarbeiter des Taizégebetes der Pfarrei Liebfrauen Marburg sowie des Meditativen Gottesdienstes in der Elisabethkirche dieses Abendgebet zusammen vorbereitet.
Neben dem Singen der so typischen, oft einstrophigen und als meditative Wiederholgesänge angelegten vierstimmigen Taizé-Lieder und Choräle gehörten zu diesem andächtigen Reigen zum Beispiel auch kurze Gebete, die von Frère Roger (1915-2005), dem Gründer der Communauté Taizé, stammen, Lesungen aus dem Johannesbrief und dem Lukas-Evangelium, Fürbitten sowie ein stilles, siebenminütiges Innehalten und die Einladung zum knieenden Gebet um das auf dem Boden gelegte Kreuz.
Erst im Schummerlicht beginnend, funkelte der Kirchensaal ab in verschiedenen Sprachen gesungenem dem Taizélied „Sanasi on lamppu“ mit seinen treffenden Psalm-Vers „Dein Wort ist eine Leuchte, ein Licht für meine Pfade“ (Ps 119, 1005) im wohligen Kerzenschein. Die singende Gemeinde wurde dabei von Instrumentalisten und Gesangssolisten wunderbar unterstützt. Sopranistin Cosima Lieberknecht glänzte dabei mit ihrer obligaten, den Gemeindegesang umgarnenden, sinnlichen Oberstimme. Diese feinen Umspielungen der Liedmelodie wurden aber auch an Flöte und Violine weitergereicht.
Immer wieder betraten im Verlauf des Abends weitere Besucher*innen die Elisabethkirche - sichtbar ergriffen von dieser besonderen Atmosphäre aus Kerzenlicht und meditativem Taizégesang. Kein Wunder, dass viele Anwesende auch nach dem Segen und dem "offiziellen" Ende des Abendgebetes der Einladung folgten, noch eine ganze Weile länger neue Lieder mitanzustimmen.
 

 

Bild und Text von Christian Lademann