Marburg. Mit dem Corona Lockdown Anfang März des Jahres fanden keine Gottesdienste mehr in der Ortenbergkapelle statt. Seit ein paar Jahren hatten wir einen 14-tägigen Rhythmus. Davor wurde von Anfang an in der 1963 errichteten Kapelle wöchentlich Gottesdienst gehalten. Daneben fand in der Kapelle ein eigener Kindergottesdienst statt und eine eigene Konfirmandengruppe hatte hier Unterricht. Frauenkreis, Bibelstunde und ein Gesprächskreis junger Menschen trafen sich regelmäßig. Das Gemeindebüro fand hier ein technisch gut ausgestattetes Unterkommen. Die anfängliche Wohnung für die Gemeindeschwester wurde über ein Jahrzehnt lang als Gäste- und Pilgerwohnung vermietet.
Diese Nutzungen wandelten sich im Laufe der Zeit und fanden immer weniger Bedeutung. Darum reifte bei den Verantwortlichen im Kirchenkreis nach sorgfältigen Überlegungen, dass die Elisabethkirchengemeinde bei den Anpassungen der Gebäudekapazitäten an die Mitgliederentwicklung am einfachsten auf die Ortenbergkapelle verzichten könnte, der Entschluss, die Ortenberkapelle aufzugeben. Zumal der Gemeinde noch zwei andere Gemeindehäuser zur Verfügung stehen, nämlich das Martin-Luther-Haus und das Missionshaus.
Mit dem Ausscheiden aus dem Dienst von Pfr. Dietrich am 31. Januar 2021 wird damit auch das Pfarrhaus, das Gemeindehaus und die Kapelle außer Dienst gestellt.
Da vielen Gemeindegliedern die Ortenbergkapelle über die Jahre hin lieb und teuer geworden ist, nahmen wir mit vier Gottesdiensten - im Oktober, November und Dezember 2020 sowie nun am 24. Januar 2021 (jeweils nur für etwa 20 Personen sowie mit Abstand und Mund-Nasenschutz) - einen würdigen Abschied.
Lasst uns nun der über die Jahre lieb gewonnen, besondern Atmosphäre des Ortes und den Erinnerungen an bewegende Momente im Hören auf Gottes Wort, das uns in die Zukunft führen will, nachgehen.
Wir feiern einen besonderen gemeinsamen Gottesdienst zum Abschied der Gemeinde von der Ortenbergkapelle
Pfarrer Bernhard Dietrich und Propst Helmut Wöllenstein halten diesen Gottesdienst mit feierlicher "Entweihung - Außerdienstnahme" gemeinsam.
Constantin Scholl bringt die Orgel zum Klingen, die in den letzten beiden Jahren fast immer schweigen musste.
Der Predigttext steht in Rut 1,1-19a, und erzählt von der Trauer und dem Leid Rut´s, das sie als Witwe aufbrechen lässt aus der Fremde nach Bethlehem. Naomi die Moabiterin, eine ihrer Schwiegertöchter, fasst Vertrauen in den Gott Israels und entschließt sich, ihre Schwiegermuter Rut nicht alleine zu lassen. Sie sagt: "Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, da sterbe ich auch, da will ich auch begraben werden. Der HERR tue mir dies und das, nur der Tod wird mich und dich scheiden."
Der Gottesdienst kann ab Montagabend, 25.1., auch als Audio/Video-Version hier auf der Webseite angesehen/gehört werden.
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